Den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung träumen viele Menschen. Doch um diesen Traum Wirklichkeit werden lassen zu können, muss viel Geld in die Hand genommen werden. Denn eine Immobilie – noch dazu in einem guten Zustand – erhält man nun einmal nicht für wenige Tausend Euro. In der Regel muss deshalb ein Kredit aufgenommen werden, mit dessen Hilfe die Finanzierung der eigenen Immobilie bewerkstelligt werden kann. Und genau hier lauern viele Fallen, in die man tappen kann und die die Freude an der eigenen Immobilie schnell trüben. Damit Sie nicht in diese Fallen tappen, haben wir für Sie die schlimmsten Finanzierungsfallen einmal kurz und bündig zusammengetragen.
Wer eine Immobilie kaufen will, muss dafür meist viel Geld von der Bank leihen. Hier lohnt es sich, im Vorfeld einen gründlichen Vergleich vorzunehmen und nicht nur den Angeboten der Hausbank zu vertrauen. Auch wenn man mit dieser bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeitet, so muss diese nicht auch zwangsläufig das beste Angebot erstellen.
Besonders bei großen Immobilienfinanzierungen kann ein Zinsunterschied von kleinen 0,5% am Ende einen großen Finanzierungsunterschied von vielen Tausend Euro ausmachen. Die Treue zur Hausbank sollte nicht so teuer bezahlt werden müssen. Besser ist es, wenn man mehrere Angebote miteinander vergleicht, um so das optimale Finanzierungsangebot mit dem besten Zinssatz zu finden.
Eine besonders große Finanzierungsfalle lauert beim Eigenkapital. Wer hier zu wenig hat, kann sich schnell in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Auch wenn eine 100% Finanzierung schon lange keine Seltenheit mehr ist, sollte man diesem Trend nicht folgen und für den Kauf einer Immobilie immer ein wenig Eigenkapital zur Hand haben. Denn neben den reinen Kosten für die Immobilie fallen auch noch die Nebenkosten wie Maklercortage, Kosten für den Grundbucheintrag und die Grunderwerbssteuer an. Zudem muss die Immobilie meist noch nach den eigenen Wünschen hergerichtet und eingerichtet werden. Wer dies alles über einen Kredit finanzieren möchte, muss monatlich viel Geld für die Raten aufbringen können. Deutlich günstiger kommt man hingegen, wenn man ein Eigenkapital von 20 bis 30% der Gesamtkosten aufbringen kann.
Wird die Kreditsumme zu niedrig angesetzt, droht mitunter eine teure Nachfinanzierung. Besser ist es, wenn man von vorne herein eine großzügige Kreditsumme aufnimmt, die auch für alle Eventualitäten ein wenig Reservegeld hat. So kann ohne Probleme saniert, renoviert und eingerichtet werden, ohne dass eine teure Nachfinanzierung in Anspruch genommen werden muss.
Hinweis: Die Nachfinanzierung ist meist so teuer, weil durch den Hauptkredit bereits eine Schuld besteht, die bei Zahlungsausfällen immer zuerst bedient werden muss. Die Banken veranschlagen für alle weiteren Finanzierungen deshalb einen höheren Zinssatz, um sich selbst gegen Zahlungsausfälle abzusichern.
Beim Zinssatz sollte nicht nur darauf geachtet werden, dass dieser möglichst niedrig ist. Es gilt auch, den Nominalzins nicht mit dem Effektivzins zu verwechseln. Der Nominalzins enthält nämlich nur den reinen Zinssatz, der für das Leihen des Geldes anfällt. Der Effektivzins hingegen auch alle anderen Kosten, die rund um den Kredit anfallen. Deshalb ist der Effektivzins immer höher als der Nominalzins und sollte deshalb auch immer für den Kreditvergleich genutzt werden.
Einige Kreditinstitute berechnen Extrakosten für die Bereitstellung von einem Kredit, die man als Laie kaum durchschauen und verstehen kann. So gibt es Bereitstellungszinsen, die entweder nach einem Monat oder vielleicht auch erst nach neun Monaten fällig werden. Hier gilt es wieder, genau nachzufragen und zu vergleichen, da diese Zinsen einen Zinssatz von 0,25% ausmachen können.
Werden die Raten für die Rückzahlung des Kredites zu hoch angesetzt, droht die Schuldenfalle. Bei der Berechnung der Rate sollte nicht nur an die sonstigen monatlichen Ausgaben gedacht werden, sondern auch an Sonderausgaben für den Urlaub, Reparaturen oder ein neues Auto. Zudem sollte die Möglichkeit eines Arbeitsplatzverlustes kalkuliert werden. Es muss also auch immer möglich sein, auch einmal einige Monate mit weniger Einkommen den Kredit bedienen zu können.
Bei einem Immobilienkauf mit Eigenkapital sollten nicht die gesamten finanziellen Reserven in das Eigenkapital fließen. Vielmehr ist es gut, wenn man trotz alledem noch ein kleines finanzielles Polster auf dem Konto hat, um in ungünstigen Zeiten einen finanziellen Engpass auffangen zu können. Wer dies nicht hat, kann sonst schnell in finanzielle Bedrängnis geraten und der Traum von der eigenen Immobilie platzt.