Wer mit der Sanierung eines Hauses beginnt, hat viel zu erledigen. Sind alle finanziellen und notariellen Angelegenheiten erledigt, kann die eigentliche Arbeit beginnen. Am Anfang steht der Sanierungsplan des Architekten. Sobald das Vorhaben mit allen Gewerken besprochen ist, kann der große Umbau beginnen. Ganz gleich, ob ein baubegleitender Architekt im Einsatz ist oder nicht: Der Bauherr muss bei jedem Schritt mitdenken, wenn er möchte, dass am Ende alles zu seiner Zufriedenheit ausgeführt ist. Dabei geht es nicht nur um grundlegende Arbeiten, wie die Installation einer neuen Heizung oder dem Verlegen der Elektroleitungen. Ganz klar: Es gibt zahlreiche Arbeiten, bei denen man beinahe blind auf die handwerklichen Experten vertrauen muss. Darüber hinaus entscheiden jedoch auch Aspekte über den Erfolg der Sanierungsmaßnahme, die am Ende nicht nur fachlich korrekt, sondern auch alltagstauglich sein müssen. Es sind vor allem viele Kleinigkeiten, denen zu Beginn wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sobald das Haus nach der Sanierung bezogen wird, stellen sich diese potentiellen Kleinigkeiten schnell im Alltag als Einschränkung heraus.
Vielen fällt es bei der Begehung des Hauses im Rohbau-Zustand schwer, sich das spätere, fertige Interieur vorzustellen. Doch genau das ist von Anfang an sehr wichtig.
Wer dem Elektriker nicht konkret sagen kann, wo der Esstisch einmal stehen wird, muss damit rechnen, dass der Deckenanschluss für die Esszimmerleuchte womöglich an einer falschen Stelle landet. Dies gilt ebenso für alle anderen Räume. Wie ist es mit den Schaltern? Soll die Wohnzimmerlampe durch einen Schalter neben der Couch ausgestaltet werden können? Mit einem Schalter direkt am Bett, kann beispielsweise das Schlafzimmerlicht bequem ein- und ausgeschaltet werden. Steckdosen kann man grundsätzlich nie genug haben. Wer vorausschauend plant, setzt die Steckdosen am Eingang eines Raumes auf Höhe der Lichtschalter. Auf diese Weise kann das Kabel des Staubsaugers rückengerecht ans Stromnetz angeschlossen werden. Auch in jungen Jahren macht es Sinn, bereits an altersgerechte Details zu denken. Grundsätzlich gilt: Besser einige Schalter und Steckdosen zu viel, als zu wenig.
Die Außenanlage ist das, was aus Sicht der meisten Bauherren keine Dringlichkeit aufweist. Der Fokus ist zumeist auf das Innenleben des Hauses gerichtet. Aber Vorsicht: Auch dieser Bereich sollte von Beginn an bedacht werden. Wo werden Stromanschlüsse für die Außenbeleuchtung benötigt? Sollten Außensteckdosen montiert werden, um später beispielsweise auf der Terrasse einen Elektrogrill oder Ähnliches anschließen zu können. Bietet es sich gegebenenfalls an eine Markise zu installieren, die beim Sitzen auf der Terrasse Schatten spendet? Dann könnte die Markise bequem elektrisch geschaltet werden und die entsprechenden elektrischen Vorkehrungen bereits bei der Innensanierung berücksichtigt werden. Ist eine Außensprechanlage geplant? Soll es eine einfache, reguläre Klingel sein oder eine komplexe Telefonanlage? Die benötigten Leitungen können bei der Sanierung problemlos verlegt werden. Eine spätere Umrüstung erweist sich als erheblich aufwendiger. Ist im Garten ein Wasseranschluss vorhanden? Macht es Sinn, in der Garage einen weiteren Wasseranschluss zu verlegen, um beispielsweise das Gießen des Vorgartens zu erleichtern oder das Auto waschen zu können? All diese Fragestellungen sind bereits zu Beginn der Sanierung sinnvoll.
Wer über die Ist-Situation hinaus denkt, hat es später leichter. Hierzu heißt es, Raum für Raum mehrfach im Kopf durchzugehen. Wer sich den typischen Alltagsablauf im neuen Haus gedanklich vorstellt und die einzelnen Handgriffe visualisiert, wird auf Details stoßen, an die bislang nicht gedacht wurde. Im Wohn-/Essbereich bieten sich zwei ideale Positionen für den Esstisch an? Dann sollten beide berücksichtigt werden, denn vielleicht wird erst beim Einrichten entschieden, welcher Platz perfekt ist. Ein Schienensystem oder integrierte Downlights könnten eine Lösung für diese Situation sein. Wer in Gedanken die Fenster putzt, stellt womöglich fest, dass die fixen Glaselemente im Obergeschoss zwar tot chic, jedoch leider kaum zugänglich zum Putzen sind. Wer von guten Handwerkern umgeben ist, erhält bereits viele Tipps und kann von deren Erfahrung profitieren. Dennoch hat jeder Bauherr eigene Vorlieben und Vorstellungen. Hier heißt es penibel detailverliebt zu sein, um sich später mit dem Gedanken alles bedacht zu haben entspannt zurücklehnen zu können.