Für viele Menschen beginnt im Alter von 50 bis 60 Jahren ein neuer Lebensabschnitt. Man fühlt sich noch nicht wirklich alt, trotzdem wird man sich bewusster, dass die eigene Leistungskraft nachzulassen beginnt. Wer auf sich selbst achtet, wird außerdem feststellen, dass sich Wünsche und Bedürfnisse ändern. Was früher kein Problem war, kann heute unangenehm oder gar zu einer Belastung werden – ein ganz normaler Prozess. Hinzu kommt, dass der vorhandene Wohnraum durch den Auszug der Kinder oftmals zu groß wird. Viele Menschen der Generation 50+ stellen sich daher die Frage, ob das Eigenheim oder die Mietwohnung noch optimal sind.
Wer anfängt, sich über eine Wohnungssuche Gedanken zu machen, der ist meistens bereits seit Längerem mit den aktuellen Gegebenheiten unzufrieden. Einige Ursachen für diese im Alter zwischen 50 und 60 Jahren entstehende Unzufriedenheit wurden bereits angerissen. Hier nochmal eine Übersicht möglicher Ursachen und Gründe, die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Schließlich sind die Motive so vielfältig wie die Menschen dieser Altersstufe selbst:
Die eigenen Beweggründe zu hinterfragen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum glücklichen Wohnen. Insbesondere, wenn es um die sogenannten “weichen” Fakten wie den Wohlfühlfaktor geht, sind Ratschläge von Außenstehenden oft wenig hilfreich. Hier sollte man für sich beziehungsweise mit seinem Partner versuchen, möglichst genau einzugrenzen, welche "Probleme" der aktuelle Wohnraum hat. Andernfalls gelangt man auf der Suche nach einem neuem Haus oder einer neuen Wohnung schnell vom Regen in die Traufe, weil man unbewusst oft etwas Ähnliches wie vorher wählt.
Auch wer noch mitten im Erwerbsleben steht, sollte sich gedanklich mit der Zeit des nahenden Ruhestandes befassen. Praktische Altersteilzeitregelungen bringen für gewöhnlich finanzielle Einbußen mit sich. Erkrankungen können kostspielig sein und Selbständige stellen irgendwann fest, dass der Slogan "selbst und ständig" mit fortschreitendem Alter, wenn Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit nachlassen, nicht mehr zu erfüllen ist. Sind in absehbarer Zeit finanzielle Einschnitte zu erwarten, dann sollte auch die finanzielle Belastung durch Haus oder Wohnung auf dem Prüfstand stehen. Einsparungspotential ergibt sich insbesondere dann, wenn die aktuelle Wohnfläche für die Zahl der Bewohner zu groß geworden ist, weil die Kinder aus dem Haus sind oder sich der Partner getrennt hat. Trotz allem sollte das finanzielle Element nicht allein ausschlaggebend sein. Wer sich in seinen vier Wänden rundum wohlfühlt, der findet ggf. auch in anderen Bereichen Einsparpotential.
“Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.” So hat es Herrmann Hesse in seinem Gedicht “Stufen” auf den Punkt gebracht. Wer erst einmal angefangen hat, sich mit dem Thema Wohnungssuche näher zu befassen, der hat dafür in aller Regel auch einen Grund. Oftmals führen jedoch die Angst vor Veränderung oder der "innere Schweinhund" dazu, dass man die gefassten Gedanken nicht in die Tat umsetzt. Dabei bietet ein neuer Wohnraum bzw. ein neues Umfeld oftmals erstaunliches Potential. Neue Freundschaften oder Hobbys zählen ebenfalls dazu, wie glücklicheres und entspannteres Wohnen im passenden neuen Zuhause.