Vor einer Baufinanzierung sollte immer bedacht werden, dass es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten gibt, um die Wunschimmobilie zu kaufen. Es muss dazu nicht zwangsweise eine hohe Summen an Eigenkapital zur Verfügung stehen. Wer über Banken, Sparkassen und Bausparkassen finanzieren möchte, sollte sich nicht von der einen oder anderen Absage entmutigen lassen und sich immer vor Augen halten, dass man als Antragsteller eines Kredites und auch später als Kreditnehmer kein Bittsteller, sondern ein gleichwertiger Partner ist, an dem die Bank gutes Geld verdient. Diesen Profit kann man der eigenen Hausbank verschaffen, man muss es aber nicht zwangsläufig tun. Man ist auch nicht dazu verpflichtet, während der gesamten Tilgungszeit mit ein und derselben Bank zusammenzuarbeiten. Dies gilt vor allem dann, wenn es Probleme geben sollte. Jeder Vertrag ist kündbar und das Recht, das sich Banken rausnehmen, steht dem Partner natürlich ebenfalls zu. Hier bietet es sich also an, immer noch eine weitere Option offen zu halten und das zu jedem Zeitpunkt.
Angehende Bauherren haben die Möglichkeit, den klassischen Weg der Kreditaufnahme zu gehen und mit der Unterstützung von Banken oder Sparkassen ihr Eigenheim zu finanzieren. Weiterhin kann natürlich auf ebenfalls klassischem Wege mit einer Bausparkasse zusammen gearbeitet werden. Hier besteht aber der Nachteil, dass der Vertrag zwischenzeitlich nur sehr schlecht abgelöst werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich der Bau mit eigenen Mitteln und die sogenannte Eigenkapitalfinanzierung, doch gerade junge Bauherren haben diese Mittel häufig nicht zur Verfügung und ein Kredit über Eltern, Verwandte und Freunde ist oft nicht möglich und sollte auch aus verschiedenen Gründen nicht genutzt werden. Der jeweilige persönliche Hintergrund ist natürlich im Einzelfall immer abzuwägen. Trotzdem hört bei Geld die Freundschaft oftmals auf und es kommt zu massivem Ärger, wenn der betreffende Angehörige aus heiterem Himmel sein Geld zurück fordert und es keinen soliden Vertrag gibt, der anderes vorschreibt. Eine der sinnvollsten Optionen ist dagegen die Zusammenarbeit mit privaten Anlegern oder Investoren. Diese Variante kommt aber nur für Existenzgründer und Unternehmer unabhängig von der geplanten Unternehmensgröße in Frage.
Bei der Finanzierung mit eigenen Mitteln streiten sich die Geister. Sie kann eine der sinnvollsten sein, sofern der betreffende angehende Immobilieneigentümer das Kapital wirklich selbst besitzt. Es kann aber auch der sichere Weg in die Privatinsolvenz bedeuten, wenn ein Kredit von Angehörigen aufgenommen werden muss oder wenn es sich dabei sogar um angeheiratete Angehörige handelt. Im Falle einer Ehescheidung kommt es hier häufig zu der richterlichen Anordnung, dass die betreffende Immobilie veräußert werden muss, wenn eine Auszahlung nicht möglich ist. Dies ist regelmäßig der Fall, denn sonst müsste kein Kredit aufgenommen werden. Ähnlich gelagert ist die Situation bei einer Bürgschaft durch Ehegatten, denn auch hier hängt ein mögliches Aus der Ehe – und dieses muss gar nicht durch den Kreditnehmer verschuldet sein – wie das berüchtigte Damoklesschwert über dem gesamten Projekt.
Die Finanzierung mit Banken, Sparkassen und Bausparkassen macht an sich nur Sinn, wenn Eigenkapital in bestimmtem Umfang – hier wird von 25 Prozent bis 30 Prozent ausgegangen – verfügbar ist. Aber auch dann lohnt sich das Projekt nur, wenn die Bank bereit ist, eine Hypothek einzutragen. Auf gar keinen Fall sollten sich Bauherren dazu überreden lassen, ihre Immobilie mit Hilfe von Verbraucherkrediten einzurichten oder gar zu bauen oder zu kaufen. Denn diese werden im Laufe der Zeit extrem zu teuer, so dass sich für Bauherren im Arbeitnehmerverhältnis wirklich nur der Bau mit einem Hypothekenkredit oder einem sogenannten Bauspardarlehen lohnt. Positiv wird beim Vertragsabschluss ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gewertet, denn in solchen Fällen verzichten viele Banken bei langjährigen Kunden auch auf die erwähnte Eigenkapitalbasis.
Für angehende Freiberufler und Unternehmer lohnt sich die Integration der Immobilie in den Businessplan, denn gerade private Investoren sind gerne bereit, bei einem guten oder gar sehr guten Konzept auch die Immobilie mitzufinanzieren. Auf diese Weise wird ein entspanntes Wohnen und Arbeiten unter einem Dach sehr gut möglich und führt gleichzeitig zu hoher Lebensqualität.